Die Fliegenden Fische von Estepona
Ein überdimensional großer Angler fängt einen noch viel größeren Fisch, und das mitten in Estepona. Das riesige Kunstwerk ist auf mehreren Wänden einer großen Wohnanlage verewigt und zieht die Blicke der Besucher auf sich. Es ist eine von insgesamt 19 großen Wandmalereien in der andalusischen Stadt und ist zu Ehren der Fischereizunft entstanden. Denn Fische, vor allem die fliegenden Fische, sind ein Markenzeichen der rund 65.000 Einwohner zählenden Stadt. Und das natürlich auch auf dem kulinarischen Sektor, denn Fisch zählt an Atlantik und Mittelmeer zu den absoluten Spezialitäten. Zahlreiche Restaurants bieten hier köstliche Gerichte rund um den frisch gefangenen Fisch.
Estepona liegt in der Provinz Málaga, in der autonomen Region Andalusien und gehört zur Costa del Sol. Der gepflegte Ort am Mittelmeer hat aber noch viel mehr zu bieten. Allein die Küste ist 21 Kilometer lang und lädt zum Spaziergang ein, denn unterwegs sind sieben Türme, die „Torres Alemenaras“ zu sehen, die muslimisch-kastilianischen Ursprungs sind. Gibraltar liegt in Sichtweite, und bei klarem Wetter ist sogar Tunesien zu sehen.
Blumig wird es im größten Orchideengarten Europas, der erst in diesem Jahr im Zentrum eröffnet wurde. Mehr als 4000 verschiedene Orchideenarten verwöhnen das Auge des Betrachters.
Olivenöle aller Güteklassen in Andalusien
Neben den vielen Sehenswürdigkeiten hat Andalusien auch kulinarisch eine Menge zu bieten. Bekannt ist die Region für Sherry und Tapas, Schinken, exquisite Weine und natürlich Olivenöle. Von Estepona ist es nicht weit bis nach Marbella. Hier lässt es sich luxuriös speisen. Doch es geht auch anders, denn Andalusien hat viel mehr zu bieten als Luxus und Mittelmeer.
Im Hinterland warten viele interessante Orte, die nicht von Touristen übervölkert sind. Zwischen Olivenhainen lässt sich die Landschaft wunderbar erkunden. Die Olivenbäume wachsen vor allem in den Provinzen Córdoba und Jaen.
In der Gegend um Baena werden feinste Öle aus handgepflückten Oliven hergestellt, die in Europa ihresgleichen suchen. Diese „grand crus“ unter den Olivenölen sollten nicht zum Kochen verwendet werden, denn dazu sind sie viel zu schade und auch zu teuer. Aber dafür eignen sie sich wunderbar für frische Salate oder eine Gazpacho (kalte Gemüsesuppe). Es gibt verschiedene Güteklassen beim Olivenöl. Wem der typischen Olivengeschmack noch zu stark ist, der kann auf milde Olivenöle zurückgreifen, die für alle Gerichte geeignet sind.
In Andalusien werden übrigens etwa 80 Prozent der spanischen Olivenöle produziert, das entspricht einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 800.000 Tonnen Olivenöl. Warum nicht mal einen Blick bei einem der vielen Bauern riskieren. Xavier hat den Betrieb von seinem Vater geerbt. Braun gebrannt und mit klarem Blick erklärt er, was besonders wichtig ist. „In erster Linie braucht man als Olivenbauer viel Geduld. Es dauert rund zehn Jahre, bis ein neuer Olivenbaum erstmals Früchte trägt“, erklärt er. Wie viele seiner Kollegen setzt er mittlerweile auf Bio, um mehr Qualität und Nachhaltigkeit zu erzielen. Das verlangt auch die traditionelle Olivenölmühle Almazara de Muela, die die geernteten Oliven entgegennimmt und verarbeitet.
„Ich mag mehr Qualität. In den letzten drei Jahren gehörten wir zu den Top Ten in der Welt“, sagt Verkaufsleiter Rafael Muela. Gemeinsam mit seinen beiden Brüdern leitet er das Familienunternehmen, das der Großvater gegründet hatte. Rund zwölf Millionen Liter Olivenöl werden hier jährlich produziert. Olivenöl gehört zu den wichtigsten Exportartikeln Andalusiens.
Schmucker Geheimtipp: Priego de Córdoba
In der Provinz Córdoba liegt beispielsweise Priego de Córdoba, eine der schönsten historischen Städte Andalusiens, die in gepflegtem Ambiente mit vielen kleinen Sehenswürdigkeiten überrascht. Von hier aus lassen sich spannende Fahrradtouren starten, die Fahrräder können selbstverständlich vor Ort geliehen werden. Es gibt interessante Rundfahrten, aber auch mehrtägige Touren, dabei wird das Gepäck bequem extra befördert. „Die Strecken sind flach und gut zu bewältigen“, versichert Enrique, der für die Räder zuständig ist.
Geschichte pur in Osuna
Einen Ausflug wert ist auch die Herzogsstadt Osuna. Sie gilt als kunsthistorisches Baudenkmal und bietet neben den klassischen weißen Häusern auch Adelspaläste und Kirchen. Von innen bieten diese Kirchen oftmals einen weit größeren Prunk als von außen zu vermuten ist. Riesige Altäre und Wandbilder in vielen verschiedenen Kirchenschiffen sind in vielen Gotteshäusern – nicht nur in Osuna – zu sehen. Ganz in der Nähe von Osuna sind vor einigen Jahren Spuren aus der Römerzeit entdeckt worden. Die Villa Romana de Fuente Álmao präsentiert eine römische Villaund beeindruckende Mosaikböden, die aus verschiedenen Epochen stammen.
Ronda, die „geträumte Stadt“
Atemberaubend präsentiert sich die Kleinstadt Ronda, sie liegt auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau und bietet eine fantastische Aussicht. Das gilt auch für drei sehenswerte Brücken, die über tiefe Schluchten führen. Hier hat auch der deutsche Dichter Rainer Maria Rilke Inspiration gefunden und einige Monate gelebt. Er nannte sie liebevoll „die geträumte Stadt“.
Málaga – moderne Kunstmetropole und Geburtsort Picassos
Ein Besuch Andalusiens ist aber ohne eine Visite in Málaga (s. auch Artikel “Ein Tag in Málaga!”) nicht vollständig. Die Geburtsstadt von Pablo Picasso bietet nicht nur einen herrlichen Strand, sondern jede Menge Kunst. Das Geburtshaus des am 25. Oktober 1881 geborenen Künstlers ist für Besucher geöffnet, allerdings sind dort keine seiner Kunstwerke zu finden. Aber im Museo Picasso sind dafür gleich über 200 seiner Arbeiten zu sehen. Das Museum befindet sich im Palacio de Buenavista in der Stadtmitte und liegt nicht weit entfernt vom Geburtshaus Picassos. Das Besondere an dieser Ausstellung ist die Tatsache, dass die Werke zu einem Großteil von Christine Ruiz-Picasso und Bernard Ruiz-Picasso dem Museum zur Verfügung gestellt worden sind. Neben Zeichnungen und Gemälden beheimatet das Museum auch Skulpturen und Keramiken.

Picasso-Museum in Málaga
Kunstvoll sind auch die architektonischen Sehenswürdigkeiten Málagas. Die „kleine einarmige Dame“, so wird die Kathedrale Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación liebevoll genannt, ist eine ab 1528 durch die Christen umgestaltete Moschee. Ursprünglich sollten zwei Türme gebaut werden, aber das Geld ging aus, so dass es bei „einem Arm“ blieb. Zahlreiche Kirchen und Kapellen, Paläste, Brunnen sowie Parks und historische Gärten sowie eine Stierkampfarena stehen zur Erkundung bereit.
OLIMAR Rundreise-Tipp:
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