Ostern in Apulien – Mystik, Spektakel und wahre Verehrung
Rückbesinnung auf alte Traditionen und Spiritualität sind gerade zur Osterzeit wieder groß im Kommen. Wer dafür offen ist sollte über die Osterfeiertage unbedingt einmal eine Reise nach Apulien, an den “Stiefelabsatz Italiens”, einplanen. Doch anstelle der grossen Städte und Tourismusmagneten wie das barocke Lecce oder Alberobello mit seinen UNESCO-geschützten weissen Trullis bieten sich zahlreiche kleine Orte zu einer solchen Erfahrung an, deren Namen dem breiten Publikum gar nicht bekannt sind. Wie zum Beispiel Ginosa in der Provinz von Taranto und gleich an der Grenze zur Basilicata gelegen. Der winzige Ort auf 240 Metern über dem Meer ist nur wenigen Eingeweihten wegen seiner “gravine” bekannt, den canyonartigen waldbedeckten Einschnitten im Erdboden, die bis zu 200 Metern tief sein können. In diesem wilden Teil Apuliens, der sich bisher allen Einflüssen des modernen Lebens entziehen konnte findet, am Freitag und Samstag vor Ostern eine der beeindruckendsten Osterprozessionen Süditaliens statt. Im nur von Fackeln erleuchteten Stadtkern, mit einheimischen Darstellern in traditionellen Kostümen, Erzählern und Musikanten, unter Gesängen der schwarzgekleideten “pie donne” – der frommen Frauen – und mit den …