Alle Artikel in: Kulinarik & Genuss

Umgebung Monte Amiata

Echter Geheimtipp: Entdecke die Toskana rund um den Monte Amiata!

Eher unerwartet ragt der Vulkankegel des Monte Amiata mit seinen 1.700 Metern Höhe im Süden der Toskana aus der Hügellandschaft. Und eher unbeachtet liegt er am Rande, eines der weltweit bekanntesten Touristenziele. Einen Besuch in dieser Gegend solltest Du auf keinen Fall verpassen, denn noch ist diese Region der Toskana touristisch relativ unberührt! Während sich die Besuchenden in den Kunststädten der Toskana inzwischen stapeln, sich kleinere Städte wie San Gimignano oder Pienza einen Namen gemacht und ihre Innenstädte herausgeputzt haben, während Weinnamen wie Chianti oder Brunello inzwischen aller Welt geläufig sind und allerorts wunderschöne hochmoderne Kellereien mit Verkostungen locken, verstecken sich auf dem erloschenen Vulkan tatsächlich noch authentische Ecken: Santa Fiora, Arcidosso, Castel del Piano und Piancastagnaiao sind einige der kleinen Bergdörfer an den Hängen, die vom größten Zentrum Abbadia San Salvatore angeführt werden. Im Sommer sind die Bergdörfer begehrte Ziele für alle, die der Hitze in den Tälern entkommen wollen. Aber gerade im Herbst und Winter entfaltet sich hier die ganze Pracht der Natur: Weinberge umgeben das ganze Massiv und die Olivenbäume wachsen bis …

Spanische Paella mit Muscheln

Die Küche Kataloniens

Es ist ein lauwarmer Abend mitten in Barcelona. In der Taverne El Viti herrscht Hochbetrieb. Die Gäste haben zum Schaumwein Auberginen mit Blauschimmelkäse und trockenen Früchten bestellt, Avocado an rotem Thunfisch und kandiertes Spanferkel. Für sie gibt es kein besseres Restaurant als das am Passeig de Sant Joan, wo sie selber wohnen. Und für Feinschmecker gibt es kaum eine attraktivere kulinarische Region als Katalonien selbst. Wer sich überzeugen möchte, muss einfach nur ein paar Haltestellen weiter Richtung Hafen fahren. Wenn in der Markthalle Sant Josep an den Rambles morgens die Gitter der gusseisernen Markthalle hochfahren, geht der Vorhang zu Kataloniens Spezialitäten auf. Boquería heißt die berühmteste Halle des Hauptstadt Kataloniens, der sogenannte „Bauch von Barcelona“. An den Ständen gibt es Würste aus Vic, Schafskäse aus den Pyrenäen und Trüffel aus Girona. Hier kaufen die Anwohner nicht Fisch oder Fleisch, sondern beides. Mar y Muntanya heißt das Zauberwort jedes katalanischen Kochs und Hobbykochs: Meer und Berge. Hühnerfleisch vom Dorf kommt mit Olivenöl, Fleischtomaten und Langusten in die Pfanne, zum Fischtopf gibt es Schnecken und zu Steinpilzen …

Negroni Cocktail

Florenz: Wiege der Renaissance? Heimat des Negroni!

Florenz – auch italienisches Athen genannt – ist nicht nur für seine kulturellen Highlights aus der Renaissance bekannt. Die Florence Cocktail Week beweist auch, was die Metropole für eine Vielfalt an Gourmet-Freuden zu bieten hat. Eine davon ist der Negroni Cocktail – ein mittlerweile weltberühmter Pre-Dinner Cocktail. Vom 20. – 27. September 2021 hat in Florenz die Cocktail Week stattgefunden. Eine echte Überraschung für mich, denn nach 32 Jahren in der Toskana habe ich tatsächlich erst dieses Jahr Notiz davon genommen. Seit sechs Jahren gibt es dieses Event schon. Geboten wird ein vollgepacktes Programm mit interessanten Aktivitäten auch für Leute, die weder Alkohol trinken noch erfahrene Bartender sind – wie zum Beispiel Führungen auf den Spuren der historischen Kaffeehäuser. Die ersten machten in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts auf, ihre Zahl sollte ab 1815 sprunghaft ansteigen, bis Florenz ab 1865 Hauptstadt Italiens wurde. Hauptstadt bedeutet Politik und Kultur, da mussten natürlich würdige Treffpunkte für die neuen Hauptstadtintellektuellen und die gute Gesellschaft her, wo man hitzige Debatten über die Zukunft des Landes begießen konnte. Mit …

WOW World of Wine

WOW – Die World of Wine in Porto

Je länger ich in Portugal lebe, desto mehr schätze ich, was das Land bietet – es ist so viel mehr als Sonne und Strand. Portugal hat ausgezeichnete Weine, ansprechendes Kunsthandwerk, jahrhundertealte Monumente und modern gestaltete Museen. Und ich bin immer wieder fasziniert, wie es hier gelingt, Tradition und Modernes zu verbinden.So zum Beispiel in der 2020 eröffneten World of Wine, wo auf einem verlassenen Gelände in leerstehenden Lagerhallen ein Komplex mit neun Restaurants und sieben Museen entstand. Früher verlangte das Gesetz, dass Portwein im Ort Gaia gelagert werden musste. Nach der Aufhebung des Gesetzes konnte Portwein auch anderswo gelagert werden. Und so standen die alten Lagerhallen in Gaia leer und verfielen.Dabei ist der Ort eine der schönsten Stellen am Douro: Vom Südufer aus hat man einen tollen Blick auf die Altstadt von Porto. Die Ribeira – die Flaniermeile am Nordufer – liegt direkt gegenüber. Auf dem Douro fahren Ausflugsschiffe. Und am Ufer dümpeln die Barcos Rabelos, die Boote, mit denen früher der Portwein transportiert wurde.Für die WOW wurden diese Hallen restauriert, und das verlassene Viertel …

unterwegs auf dem Douro mit dem Barco Rabelo

Peso da Régua: Die Geburtsstadt des Portweins

Porto gilt zwar als Hauptstadt des Portweins, aber hergestellt wird der süße Wein in Peso da Régua. Wir nehmen Dich mit auf eine Reise Rund um den Portwein aus Peso da Régua! „Não é um panorama que os olhos contemplam: é um excesso da natureza“ – „Es ist kein Panorama, das die Augen betrachten: Es ist ein Überfluss der Natur“, schreibt der Schriftsteller Miguel Torga über die Landschaft im Alto Douro Vinhateiro. Hier, im ältesten deklarierten Weinanbaugebiet der Welt, wachsen die Trauben für den Portwein auf schmalen Terrassen an steilen Hängen. Die Landschaft ist so einzigartig, dass sie seit 2001 zum Welterbe der UNESCO gehört. Die Stadt Peso da Régua ist das Zentrum des Gebiets, hier dreht sich alles um Portwein. Die Stadt am Douro, oft einfach kurz Régua genannt, ist ein perfekter Tagesausflug von Porto aus. Sie liegt etwa 100 Kilometer landeinwärts und kann mit dem Schiff, der Eisenbahn oder dem Auto erreicht werden. Ein Ausflug in die Geburtsstadt: Portwein Peso da Régua  Ich fahre mit dem Auto nach Régua. Schon die Fahrt bietet …

Portugals Junge Winzer laufend

Weinland Portugal: The next Generation

„Faço slow wine” – „Ich mache Slow Wine”, sagt António Maçanita, Jahrgang 1980 und Portugals Winzer des Jahres 2018. Er steht in der ersten Reihe einer neuen Generation junger Önologen, die unkonventionell, detailversessen und nachhaltig die hiesige Weinwelt revolutionieren und hochdotierte Tropfen kreieren. Die Mutter stammt aus dem Alentejo, der Vater von der Azoreninsel Pico. Kindheit und Jugend des in Lissabon geborenen António Maçanita sind von einer so starken Verbindung zur größten Insel der Azoren, São Miguel, geprägt, dass er kurzzeitig mit dem Beruf Meeresbiologe liebäugelt. Doch er entscheidet sich für das Studium der Agrarindustrie mit Schwerpunkt Önologie. Während und nach seiner Studienzeit absolviert er vier mehrmonatige Praktika bei innovativen Winzern im kalifornischen Napa Valley, in Australien und Bordeaux, bevor er eine Anstellung beim Weingut Herdade da Malhadinha Nova im Alentejo findet. Hier produziert er 2004 gemeinsam mit David Booth, den er zuvor eher zufällig bei einem Familienessen kennenlernte, seinen ersten eigenen Wein. Ein ungewöhnliches Duo bildet den Anfang António, seinerzeit nicht mal 24, und David, ein 15 Jahre älterer, englischer Weinbauberater, sollten schnell alle …

Parma Glockenturm und Baptisterium

Parma bleibt italienische Kulturhauptstadt 2021

Aufgrund des Lockdowns im Frühjahr 2020 wird Parma den Status „Kulturhauptstadt Italiens“ bis einschließlich 2021 behalten. Doch was gibt es in Parma zu sehen? Viel, denn Parma hat weit mehr als Käse und Schinken zu bieten. Die am gleichnamigen Fluss und der alten Handelsstraße Via Emilia gelegene Stadt blickt auf eine lange Zeit höfischer Kultur zurück. Zunächst als Hauptsitz der Papstfamilie Farnese, dann als Heimat der aus Frankreich stammenden Bourbonen und nach 1815 als Herzogtum von Napoleons zweiter Frau, Marie Luise von Habsburg. Der klerikale und weltliche Adel brachte nicht nur Eleganz und Essenskultur, sondern auch architektonischen und kulturellen Glanz in die Stadt. Interessanterweise blieb das relativ unbemerkt. Kaum jemand besucht den großartigen Palazzo della Pilotta, ehemaliger Wohnsitz der Farnese, oder das nach ihnen benannte barocke Holztheater, das sich darin befindet. Wer schon mal auf dem Domplatz von Florenz zwischen unzähligen Touristen stand, wird sich auf Parmas Piazza del Duomo verblüfft die Augen reiben, denn mit etwas Glück ist man an diesem wunderschönen Ort ganz und gar allein. Parma: Stadt der Veilchen Gegenüber der prächtigen …

Bologna Panorama

Bologna für Insider – Kulinarik trifft Kultur

Wer den Tag mit einem Cappuccino und einer guten Brioche in einer Bar von Bologna beginnt, spürt das besondere Flair sofort. Am Tresen stehen ausschließlich Einheimische, die mit dem Inhaber über das Wetter, die Wirtschaft und die zur Wahl stehenden Kaffeesorten fachsimpeln: Sollen sie den Java oder den Malabar bestellen? Oder besser gleich die Spezialität des Hauses, einen Espresso mit einem Klacks hausgemachter Zabaione? Mercato delle Erbe, Bolognas prächtige Markthalle Bologna genießt selbst im gastronomisch privilegierten Italien eine Sonderstellung. Natürlich sind die Bewohner stolz darauf, dass ihre Stadt “la dotta” (die Gebildete) genannt wird, weil ihre 1088 gegründete Universität die älteste der westlichen Welt ist. Wichtiger ist ihnen aber der Beiname “la grassa” (die Fette) sowie die Tatsache, als inneritalienisches Schlaraffenland zu gelten. Erste Anzeichen findet man auf dem prächtigen mittelalterlichen Mercato delle Erbe. In der Halle liegen Tomaten, Artischocken und Pfirsiche in diversen Farben und Formen auf den Verkaufstischen, an einigen Ständen gibt es 36 und 48 Monate lang gereiften Parmigiano Reggiano und tagesfrischen Ziegenquark, an anderen werden feinster Parmaschinken und Mortadella aufgeschnitten – …