„Faço slow wine” – „Ich mache Slow Wine”, sagt António Maçanita, Jahrgang 1980 und Portugals Winzer des Jahres 2018. Er steht in der ersten Reihe einer neuen Generation junger Önologen, die unkonventionell, detailversessen und nachhaltig die hiesige Weinwelt revolutionieren und hochdotierte Tropfen kreieren. Die Mutter stammt aus dem Alentejo, der Vater von der Azoreninsel Pico. Kindheit und Jugend des in Lissabon geborenen António Maçanita sind von einer so starken Verbindung zur größten Insel der Azoren, São Miguel, geprägt, dass er kurzzeitig mit dem Beruf Meeresbiologe liebäugelt. Doch er entscheidet sich für das Studium der Agrarindustrie mit Schwerpunkt Önologie. Während und nach seiner Studienzeit absolviert er vier mehrmonatige Praktika bei innovativen Winzern im kalifornischen Napa Valley, in Australien und Bordeaux, bevor er eine Anstellung beim Weingut Herdade da Malhadinha Nova im Alentejo findet. Hier produziert er 2004 gemeinsam mit David Booth, den er zuvor eher zufällig bei einem Familienessen kennenlernte, seinen ersten eigenen Wein. Ein ungewöhnliches Duo bildet den Anfang António, seinerzeit nicht mal 24, und David, ein 15 Jahre älterer, englischer Weinbauberater, sollten schnell alle …