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Einst nur Kakteen und Sand: Maspalomas Dünen und ihre Geschichte

Wind fegt über die Maspalomas Dünen auf Gran Canaria

Gold-gelber Sand und bizarre Hügel, die bei jedem Windstoß ein neues Bild in die Landschaft zeichnen: Auf Gran Canarias größter Düne fühlt man sich in die Sahara versetzt. Mit einem Unterschied: Nach dem Areal eröffnet sich ein langer Strand wie aus dem Bilderbuch. Ein Traum für jeden Strandläufer und Badeurlauber, der hier – an einem der bekanntesten Ferienorte in Europa – wahr wird.

Maspalomas ist das äteste Feriengebiet an der Südküste Gran Canarias. Bereits im 15. Jahrhundert wurde der Name „Maspalomas“ urkundlich erwähnt. Damals erstreckte sich der Küstenabschnitt der Calmas de Maspalomas vom Castillo Romeral bis zur Punton in Santa Agueda – ohne die Bucht der Dünen (Arguineguin) einzuschließen. Im Laufe der Jahre trat der Name Maspalomas immer wieder in verschiedenen Aufzeichnungen und Karten auf. So wurden die Südspitze, der Strand und das Volk als Maspalomas bezeichnet. Arguineguin bzw. das ehemalige Dorf Juan Grande wurde als „Tor zur Wüste“ bezeichnet, da sich hier bereits eine breite Dünenlandschaft gebildet hatte mit Mündung zum Meer. Dahinter, also dort wo sich heute Hotels, Restaurants und Einkaufsläden befinden, zeigte sich der Landstrich äußerst trocken und felsig. Lediglich Kakteen und Wolfsmilchpflanzen wuchsen hier. So lebten die Ureinwohner von Maspalomas an der Küste der Punta de Mujeres, in Meloneras oder in bergigen Regionen.
Mit der Eroberung Gran Canarias im Jahr 1478 wurden Land und Wasser an die katholischen Könige in Spanien verteilt. Die Strände in Maspalomas wurden fortan als Häfen benutzt, an denen zum Beispiel Holz oder Fisch auf Boote geladen wurden, um sie zu anderen Inselhäfen zu bringen. Die Veränderungen an der Küste hatten zur Folge, dass die Einwohner in die bergigen Regionen der Inselmitte flohen. Erst im 17. und 18. Jahrhundert wurde Maspalomas wieder neu besiedelt. Das Bauernhaus der Familie Condé ging in die Geschichte Maspalomas ein. Dem Conde de la Vega gehörten Ende des 19. Jahrhunderts gut ein Drittel der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana, zu der auch Maspalomas gehört. Da der Conde de la Vega durch seine vielen Besitztümer die Entwicklung Maspalomas beeinflussen konnte, überlegte er sich, wie er seine Einnahmen vergrößern könnte. Seine Idee war die Costa Canaria, deren Zentrum der Ort Maspalomas bilden sollte. Im Jahr 1961 wurde ein Wettbewerb für das Projekt der Costa Canaria ausgeschrieben. Es gewann eine französische Firma, deren Vorhaben als das umweltfreundlichste eingestuft wurde. Das Bauprojekt bedeutete den Beginn des Touristenbooms im Süden von Gran Canaria und das Ende der traditionellen Agrarregion.

Maspalomas ist heute über die Autobahn GC-1 und mit dem Bus gut zu erreichen. Mehrmals am Tag fahren verschiedene Busse vom Flughafen oder von der Hauptstadt Las Palmas ab, die in Maspalomas halten. Der sechs Kilometer lange Dünengürtel an der Südspitze ist ein wahres Paradies für Naturfreunde. In den Wintermonaten kann man barfuß durch die Dünenlandschaft wandern und die sich immer wieder verändernden Sandformationen beobachten. Im Sommer würde der Sand unter den Füßen brennen, daher sind feste Schuhe ein absolutes Muss. Zudem sollten Dünenwanderer die Mittagshitze meiden und ausreichend Sonnenschutz und Wasser mitnehmen. Wer nicht wandern möchte, kann auch an einem Kamelritt durch die Dünen teilnehmen. Die Touren werden im Südwesten in der Nähe der Lagune angeboten.
Im Westen gibt es einen Salzwassertümpel „El Charco“ zu sehen, in den der kleine Fluss „Barranco de Maspalomas“ mündet. Schilfrohr, Dornlattichstrauch und Dattelpalmen wachsen hier. Unweit entfernt gedeihen üppige Palmenhaine. Die Oase ist zudem der Lebensraum von vielen Eidechsen, Fröschen sowie Wasser- und Zugvögeln.

OLIMAR Tipps

Ausgehen:
BoneyM, Avenida de Tirajana, Höhe Plaza Teror. Tanzmusik aller Jahrzehnte in einer der ältesten Diskotheken Gran Canarias.

Pachá, Avenida de Tirajana 16, C.C. Plaza, Aptos. Maritim. Edle Bar und Diskothek für Einheimische und internationale Gäste. Musik: R&B, Funky, Top40, Dance, House.

Sunset Boulevard im C.C. Plaza Maspalomas: Bar mit Musik und Tanzmöglichkeit (Top 40, Latino, Dance).

Feste:
Februar/März – Karneval: Ausgehend von der Hauptstadt Las Palmas werden auch im Süden Karnevalsfeiern á la Rio de Janeiro veranstaltet. Die Termine werden jedes Jahr mit den Inselgemeinden abgestimmt.

Essen:
Restaurant La Bodega, Paseo del faro (in der Nähe des Leuchtturms): Spezialitäten sind Paella und weitere Reisgerichte mit Fisch oder Meeresfrüchten.
Bodega Justus Frantz, Monte León, Casa de los musicos: Inhaber ist der bekannte Musiker und Komponist Justus Frantz, der hier typisch kanarische Küche anbietet.

Golfen:
Die Tradition des Golfsports geht hier bis ins Jahr 1891 zurück, als der allererste Golfclub Spaniens auf Gran Canaria eröffnet wurde. Heute liegen in einem Umkreis von rund 50 km sieben abwechslungsreiche und von Top-Architekten entworfene Plätze mit bester Ausstattung.
www.olimar.de/golf/

Übernachten:
Lopesan Villa Del Conde Resort & Corallium Thalasso: Elegantes Hotel in bester Lage am Meer und nahe des Leuchtturms von Maspaloma. Imposante Architektur im kanarischen Kolonialstil und ausgedehnte Gartenanlage mit Pools. Ein großer Wellness-Bereich, ein vielfältiges Angebot an Restaurants, Bars und Geschäften sowie ein Casino gehören ebenso zum Service-Angebot wie Live-Musik am Abend, das Sportprogramm (u. a. Yoga, Wasserball, Pilates) sowie der Kinderclub . Ab 80€ p. P. im Doppelzimmer. www.olimar.de/LPA100/

Sheraton Gran Canaria Salobre Golf Resort: Direkt am 36-Loch-Golfplatz Salobre, in ruhiger Umgebung und nur eine kurze Fahrt von Maspalomas entfernt, erwartet Sie dieses Luxushotel, das nicht nur Golfer anspricht. Das terrassenförmig erbaute Resort schmiegt sich an einen Berghang und bietet einen grandiosen Blick bis zur Küste. Die Krönung ist die Dachterrasse im 11. Stock: Dort locken ein Infinity-Pool mit balinesischen Betten, Hängemattten und Sunset-Bar (bei guter Sicht Panoramablick bis Teneriffa). www.olimar.de/lpa103

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Wenn Evelyn mal nicht selbst am Schreibtisch sitzt und textet, ist sie gern in guten Hotels zuhause. Sie liebt das Meer und das authentische Urlaubserlebnis – vorzugsweise in Spanien, wo sie längere Zeit gelebt hat.

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