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Die Ostküste von São Miguel per Mietwagen

Die Ostküste von São Miguel per Mietwagen

Unser zweiter Tag auf São Miguel beginnt direkt schon wieder mit einem Regenbogen über der Bucht vor unserem Caloura Resort Hotel. Was will man mehr?! Es gibt zwar einige Wolken am Himmel und Regenschauer, aber die vergehen ja hier auf der Azoren-Insel recht schnell. Genau so haben wir das übrigens auch auf Madeira erlebt…

Nachdem wir am Tag zuvor bereits die Westküste erkundet haben, wollen wir heute die Ostküste von São Miguel per Mietwagen entdecken. Wir starten also in Caloura und stellen unser Navi so ein, dass wir die Schnellstraße möglichst vermeiden können. Die kleinen, kurvigen Küstenstraßen sind ja so viel schöner zum Entdecken.

In Villa Franca do Campo halten wir kurz an, um einen dieser leckeren, kleinen Kaffees zu trinken, die „bica“ genannt werden. Die Plätze in der Ortsmitte sind meistens schön gestaltet. Oft gibt es einen kleinen Garten und die Kirchenvorplätze sind häufig sehr ausladend. Die Pflastersteine sind vielfach mit schönen Mustern verziert.

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Weiter geht unsere Fahrt in Richtung Furnas. Immer wieder gibt es kleine Parkbuchten oder Parkplätze in wunderschöner Umgebung und mit tollem Ausblick. Es lohnt sich wirklich fast jedes Mal, kurz anzuhalten und auszusteigen. Wenn es einem nicht gefällt, kann man ja wieder fahren, aber in vielen Fällen verbirgt sich hinter einer kleinen Mauer ein atemberaubender Anblick.

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So kommen wir natürlich nur langsam voran. Mal ist es ein hoher Aussichtspunkt. Mal ein netter Picknickplatz. Mal eine Baumschule und mal ein botanischer Garten. Mal ein alter Wachturm und mal sind es einfach nur die Pflanzen, die wir aus der Nähe betrachten möchten.

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Irgendwann zweigt eine Seitenstraße ab mit einem Warnschild „30 % Gefälle“. Das weckt natürlich unsere Neugier. Da müssen wir hin. Und wieder einmal entdecken wir dadurch einen schönen Picknickplatz, von wo aus man bis zu einem romantischen, unbewachten Strand spazieren kann. Doch welch Enttäuschung: Leider ist dieser Wanderweg heute gesperrt. Also müssen wir uns einen anderen Platz für unser Mittagspicknick suchen.

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Und so fahren wir weiter Richtung Ostküste von São Miguel. Vorbei an Wiesen und Weiden mit mobilen Melkanlagen. Durch Platanenalleen, die rot leuchten, weil die Stämme von einem unschädlichen Pilz befallen sind. Hinter jeder Kurve sieht es anders aus. Die Straßenränder sind mit exotischen Pflanzen bewachsen. Wir kommen aus dem Staunen nicht raus!

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An einem Ausguck über Furnas finden wir dann “unseren” geeigneten Picknickplatz und lassen es uns gut gehen. Anschließend fahren wir weiter am Seeufer entlang, bis große Dampfwolken unser Interesse wecken. Wir fahren durch eine Parkschranke hindurch und zahlen dahinter 50 Cent Eintritt pro Person. Auch das Parken muss noch mal extra bezahlt werden, allerdings ist auch der Preis dafür mehr als human.

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Dafür können wir nun aus nächster Nähe bestaunen, wie es aus der Erde dampft (die sogenannten Fumaroles). Wie kleine Blasen aus dem Wasser sprudeln und natürliche Whirlpools blubbern. Manchmal wird richtig flüssige Erde hoch geschleudert. Es riecht nach Schwefel und die Dämpfe fühlen sich warm an auf der Haut. Hölzerne Stege führen durch die Tümpel. Überall hört man es zischen oder blubbern. Unglaublich.

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An einigen Stellen gibt es Löcher in der Erde mit einem hölzernen Deckel. Hier kann man Essen kochen lassen. Entweder gibt man sein eigenes Essen ab, oder man bestellt den “Cozido” – einen inseltypischen Eintopf mit verschiedenem Fleisch, chorizo-Salami, der Blutwurst morçela und einer Reihe von Gemüse – in einem Restaurant. Dann wird er über mehrere Stunden in einem der brodelnden Erdlöcher gekocht und kann später im Restaurant verzehrt werden. Vor Ort gibt es natürlich auch wieder einen großen Picknickplatz, falls man sein Essen dort genießen möchte. Wir haben uns recht lange dort aufgehalten und haben am Ende gerade mal 40 Cent Parkgebühren bezahlt.

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Nach einem kurzen Abstecher in den Ort Furnas, in dem es auch noch mal aus der Erde dampft und heiße Quellen am Straßenrand sprudeln, fahren wir über die gleiche Straße zurück, über die wir gekommen sind. Aber von der Gegenrichtung aus sieht wieder alles anders aus, so dass es auch auf der Rückfahrt noch genug zu gucken gibt.

Das war wieder ein schöner und sehr erlebnisreicher Tag, diesmal also an die Ostküste von São Miguel!

Fotos: Achim Meurer

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