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Südtirol: Zwischen mediterranem Flair und alpiner Bergwelt

Südtirol Dolomiten Berge Urlaub

Sanft, fruchtbar und mehr als nur ein bisschen mediterran. So präsentiert sich Südtirol an seiner Westflanke. Palmen und Zypressen prägen die Landschaft rund um Meran. Im Hintergrund türmen sich die mächtigen Alpen auf.

Besonders dramatisch wirkt die Kombination dieser Elemente in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, einer Art botanischem Garten, der die speziellen klimatischen Gegebenheiten der Region zu seinem Vorteil ausnutzt. Hier gedeihen sogar Agaven und tropische Frangipani-Bäume.

Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Meran selbst sonnt sich in seinem Ruf als Kurort: Das angenehme Klima und die mondänen Hotelbauten ziehen schon seit Generationen Genießer und Lebenskünstler an – darunter auch ruhmreiche Gäste wie Kaiserin Sissi von Österreich. Doch der Ort ruht sich nicht allein auf seiner begünstigten Lage und seiner glorreichen Vergangenheit aus: Die noch keine zehn Jahre alte Therme befindet sich in einem avantgardistischen Glaskubus, der von Matteo Thun entworfen wurde. Der Stararchitekt stammt aus der Provinzhauptstadt Bozen.

Nicht weit ist der Weg in die Berge. Keine zwei Kilometer außerhalb des Stadtzentrums führen die Seilbahnen von Meran 2000 in eine hochalpine Welt. Hier oben etwa lockt ein wenig beschwerlicher Rundwanderweg, der von einer Hütte zur nächsten führt.

Herrlicher Wanderweg bei Meran

Herrlicher Wanderweg bei Meran

Dabei gilt es neun Kilometer und 400 Höhenmeter zurückzulegen. Zur Belohnung wartet in den guten Stuben südtiroler Speisen auf hohem Niveau. Zu Schinkenspeck, Bergkäse und Schüttelbrot kommen Holundersaft oder Weine aus den lokalen Rebsorten Vernatsch und Lagrein auf den Tisch. Doch auch ein aromatischer Traminer darf nicht fehlen.

Als kulinarische Hochburg versteht sich auch Bozen, die mit knapp über 100 000 Einwohnern größte Stadt der autonomen Provinz Südtirol/Trentino. Kurios: Fast alle Restaurants des mittelalterlichen Stadtkerns führen sowohl Spaghetti als auch Semmelknödel – und zollen somit den beiden Kulturen Tribut, die hier aufeinandertreffen.

Hauptattraktion sind die Bozener Lauben, eine prächtig gestaltete Einkaufsstraße mit alten Häusern, deren Zugang durch Rundbögen führt. Ein Augenschmaus – und zugleich ein effektiver Ganzjahreswetterschutz.

Das milde Bozen markiert zugleich den Übergang ins östliche Südtirol, wo es nicht lange dauert, ehe die Straße steil ansteigt. Es geht hinauf – und zwar kontinuierlich. Das ist auch der Grund für ein ungleich raueres Klima und eine eher alpine als mediterrane Vegetation. Bald hinter Brixen befindet sich mit dem Kronplatz ein bekanntes Wintersportgebiet. Richtig spektakulär aber wird es erst ganz in der Nähe zur Grenze nach Österreich.

Innichen etwa ist ein intaktes Bergdorf im Hochpustertal. Ein historischer Dorfplatz und das dramatische Alpenpanorama steigern die Lust auf das ultimative südtiroler Wahrzeichen. Dieses erreichen Wanderer am besten vom Nachbarort Sexten. Von hier aus nämlich führt ein konditionell anspruchsvoller Weg hinauf zur Dreizinnenhütte, die einen einmaligen Blick auf die gleichnamigen Dolomitengipfel bietet.

Bergwelt der Dolomiten bei Sexten

Bergwelt der Dolomiten bei Sexten

Blick auf die drei Zinnen

Blick auf die drei Zinnen

Wer sich den Aufstieg allein nicht zutraut, kann eine entsprechende Tour in der Bergschule von Sexten buchen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die Begleitung durch einen Bergführer bürgt für anekdotenreiche Erzählungen. Außerdem führt der Parcours noch weiter in die ruppige Bergwelt hinein. Zu Schächten aus dem Ersten Weltkrieg etwa, oder zum „Büllele Joch“, wo auf 2528 Metern Höhe köstlicher Apfelkuchen serviert wird. Und zu steil emporragenden Gipfeln wie dem Einser und dem Zehner, wo Lokalmatador Reinhold Messner seine Kletterkünste perfektionieren konnte. Und das alles in der Gewissheit, dass die Palmen und Zypressen Merans nicht mehr als zwei Autostunden entfernt sind.

OLIMAR Tipps

Anreisen: Mit dem Pkw via Innsbruck und den Brenner-Pass oder mit Flug nach Bozen
Übernachten:
  • Hotel Villa Stefania in Innichen: familiengeführtes Haus mit modernem Interieur und Blick auf die Berge. Ab 89€ p.P/Nacht im Doppelzimmer.
  • Hotel Post Weisses Rössl in Welschnofen: idyllisches, auf 1182 Metern Höhe gelegenes, Haus inmitten eines großen Naturparks unweit des Kratersees und Rosengartens.
Essen: Wirtshaus Thurnerhof, Verdinserstraße 26 in Schenna: Zeitgemäße lokale Küche in einem Restaurant, dessen Geschichte ins 15. Jahrhundert zurückreicht – mit einem herrlichen Garten voller alter Nussbäume und Kastanien.
Ausgehen: Uhrmachers Weinstube, Färberstraße 1 in Innichen: Herrlich gemütliches Lokal im Ortskern, in dem die südtiroler Weinkultur gepflegt wird.
Besichtigen: Die Bergwelt der Dolomiten sowie die Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran, St.-Valentin-Straße 51a, Eintritt 12 €
Beste Reisezeit: Meran: Mai bis Oktober; Innichen: Juni bis September
Weitere Informationen:

Karte von Südtirol

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Ralf ist Buchautor, Blogger und freier Journalist. Er hat schon früh angefangen, einen Großteil seines Geldes für das Reisen auszugeben. Später hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Hier geht's zu seinem Blog.

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