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Teneriffas Norden: Fiestas, Gärten und ein Vulkan

Panorama Teneriffa Teide und Wald

Grüne und blühende Landschaften, beeindruckende Kolonialbauten, rauschende Feste und der höchste Berg Spaniens. Das ist der Norden Teneriffas. Diese facettenreiche Region rund um Puerto de la Cruz fasziniert und ist nicht umsonst eine der beliebtesten Ecken Teneriffas.

Puerto de la Cruz

Puerto de la Cruz atmet ruhig, pulsiert harmonisch und erfrischt durch authentische spanische Lebensart. Ein über Jahrhunderte gewachsener Ort voller Geschichten, gelebten Alltag und manch einer Fiesta. Während des Festes zur Johannisnacht, der Noche de San Juan, herrscht eine ausgelassene und freudige Atmosphäre in der Stadt und an den Stränden. Unzählige Sonnwendfeuer brennen und verabschieden nach altem Brauch alles Schlechte und begrüßen helllodernd das Gute. Ein faszinierendes Erlebnis ist das in den Morgenstunden stattfindende traditionelle Bad der Ziegen am Hafen, das nach dem Glauben aus früherer Zeit den tierischen Nachwuchs fördern sollte.
Erholung und sonnige Entspannung nach durchfeierter Nacht versprechen der eindrucksvoll gestaltete Badekomplex Costa Martiánez, des kanarischen Künstler César Manrique (s. auch Artikel “Der Künstler und seine Lava”) und die ebenfalls von ihm gestalteten Playa Jardin mit ihrer riesigen Gartenfläche.

Meeresschwimmbecken Lago Martiánez in Puerto de la Cruz

Meeresschwimmbecken Lago Martiánez in Puerto de la Cruz

Nach ausgiebiger Siesta belebt sich langsam das Fischerviertel La Ranilla mit seinen Restaurants und der typisch kanarischen Küche. Köstlich der potaje de berros, ein Brunnenkresse-Eintopf mit viel Gemüse und Schweinfleisch. Menü-abschließend sei als Gaumenschmaus die aromatische und süße kanarische Banane in all ihren Nachtisch-Variationen empfohlen. Später am Abend offenbart sich der angrenzenden Plaza del Charco als idealer Treffpunkt, um in einer der diversen Bars den Tag bei einem kühlen Bier oder einem fruchtigen Weißwein aus Teneriffa entspannt ausklingen zu lassen.

La Orotava

Richtung Berge, nur eine kurze Fahrstrecke von der Metropole des Nordens entfernt, breitet sich das Orotavatal mit der charmanten Altstadt von La Orotava aus. Wunderschöne, denkmalgeschützte Patrizierhäuser mit Holzbalkonen wie die Casa de los balcones aus dem 17. Jahrhundert schmücken die oft steilen Gassen.

Orotava_Häuser

Herz des Ortes ist die Plaza de la Constitución mit ihrem kunstvoll gestalteten Cafépavillon und einer Aussicht auf die hügelige Umgebung und die Stadt, die ihresgleichen sucht. In der Adventszeit bei milden winterlichen Temperaturen schlendert man über den dortigen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt, dem „Mercadillo de Navidad“. Kurz vor dem nahenden Frühling feiern der Ort und seine Menschen bunt und vergnügt mit Umzügen den Karneval und „beerdigen“ unter theatralischem Wehklagen am Aschermittwoch die Sardine, eine aus Lumpen gefertigter Fischattrappe. Ein typisch kanarisches Ritual.

Der Teide – Spaniens höchster Berg

Einige Serpentinen und Straßenkilometer später wandelt sich das Aussehen der Region zusehends. Natur pur und ein unvergessliches Erlebnis verheißt der 3.718 hohe Teide, Spaniens höchster Berg und der ihn umgebende von der UNESCO zum Weltnatur-Erbe geadelt gleichnamige Nationalpark. Das üppige und satte Grün weicht einer eher kargen Vulkanlandschaft mit bizarren Felsformationen und einer trotz alledem einzigartigen Pflanzenwelt. Je nach Jahreszeit offenbart sich das Farbenspiel von Teide-Ginster oder Teide-Rauke. Einmalig gestaltet sich die Seilbahnfahrt auf den Teide. Von der Talstation auf knapp 2400 Meter dauert die Reise hinauf auf 3.555 Meter zur Bergstation nur acht Minuten.

Wer die Höhenluft gut verträgt, wandert zum Aussichtspunkt La Fortaleza oder wagt den anstrengenden Aufstieg auf den Teide-Krater. Für letztgenannte Wanderung ist jedoch aus Umweltschutzgründen eine kostenlose und auch online erhältliche Erlaubnis der Parkverwaltung von Nöten. Für Freunde alpiner Erlebnisse ist eine Übernachtung in der Berghütte Altavista del Teide inmitten des Nationalparks Parque Nacional del Teide auf einer Höhe von 3.260 Metern garantiert unvergesslich, wie so vieles bei einer Tour durch den Norden Teneriffas.

Teneriffa_Teide

OLIMAR Tipps

Anreisen: Mit Iberia, Air Berlin, TuiFly, Lufthansa und anderen Fluggesellschaften ab vielen deutschen Flughäfen nach Teneriffa. Buchbar über OLIMAR Reisen.

Übernachten im Parador Cañadas del Teide: Gemütlich Übernachten auf 2.150 m Höhe im Teide-Nationalpark mit besten Ausblicken auf die grandiose Landschaft.

Essen: Restaurante La Carta (C/ San Felipe, 53. Puerto de la Cruz): Kleines gemütliches Restaurant mit typisch spanischer Küche in der Altstadt.
Bodegon el Reloj (Camino Los Frontones 37, La Orotava): Rustikales Restaurant mit lokaler Küche und herrlicher Terrasse mit Blick über das Tal.

Beste Reisezeit: Ganzjähriges Reiseziel mit milden Durchschnittstemperaturen. Mai bis September kaum Niederschlag bei Temperaturen bis knapp 30° Grad im August.

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Thilo ist Reisejournalist und Reisebuchautor. Er schreibt für verschiedene Zeitungen, Magazine und Verlage. Outdoor-Aktivitäten und Städtetrips, ob nun im Münsterland oder in Papua-Neuguinea, sind seine Leidenschaft.

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