Am Rand steiler Klippen und Schluchten, über Dünen an endlosen Stränden, durch verwunschene Berg- und Tallandschaften: Der neueste Outdoor-Trend in Portugal erschließt auf Passadiços, Holzbohlenwegen, einige der faszinierendsten Naturräume des Landes. Und das eben nicht nur Wanderern, sondern einem breiten Publikum.
Den UNESCO Global Geopark Arouca in der wildromantischen Bergwelt der Serra da Freita rund 75 km südöstlich von Porto hatten bis 2015 auch eingefleischte Portugal-Liebhaber nicht auf dem Schirm. 41 Geofundorte mit seltenen Erscheinungen wie »gebärenden Steinen« und Riesentrilobiten sind bemerkenswert, aber kein Touristenmagnet. Das änderte sich mit den Passadiços do Paiva. Entlang der Steilschlucht des Rio Paiva schuf man einen 8,7 km langen, spektakulär in die Felskulisse installierten Holzweg, der sich teils im Zickzackkurs mit über 1.000 Stufen aus den Tiefen zweier Flussstrände heraus- und wieder hinunterwindet. Die reine Gehzeit beträgt 2,5 Stunden. Seit dem Frühjahr 2021 ist die einmalige Szenerie um ein weiteres Highlight reicher: 175 m hoch über dem Fluss überspannt die stählerne Gangway der 516 Arouca als längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt die Schlucht. Lest hierzu gerne auch unseren Artikel 516 Arouca: Unterwegs auf der längsten Fußgänger-Hängebrücke der Welt.

Wer hat’s erfunden und wieso
Die Passadiços do Paiva sind vielleicht die beeindruckendsten, aber nicht die ersten. Den Anfang machte in den 1980ern die Stadt Aveiro mit einem Holzbohlenweg im Naturschutzgebiet der Dünen von São Jacinto. Zum einen musste eine Feuchtzone der hiesigen Haff- und Lagunenlandschaft überbrückt werden. Zum anderen galt es zu verhindern, dass Hinz und Kunz auf ihrem Weg zum Strand querfeldein das empfindliche Ökosystem zertrampeln. Nach und nach, vor allem ab der Jahrtausendwende folgten viele Städte und Gemeinden am Meer diesem Beispiel – auch, wenn es sich oft nur um kurze Strandzugänge handelt.

Ein echtes Vorzeigeprojekt sind die von der Landschaftsarchitektin Nádia Schilling von 2012 bis 2014 gestalteten Passadiços da Foz do Arelho. Die ohnehin erosionsgefährdete Felsküste nördlich des mittelportugiesischen Badeorts wurde zuvor von Wohnmobilisten auf der Suche nach dem besten Sundowner-Stellplatz förmlich überrollt. Heute »Fußgängerzone«, verbindet die teils kunstvoll in Spiralformen angelegte Konstruktion sieben aussichtsreiche Plateaus und sorgt zugleich für genügend Abstand zu Abbruchkanten und renaturierten Bereichen.

Das ganze Land ist auf dem Holzweg
Im vergangenen Jahrzehnt erkannte man den enormen Freizeitwert dieser besonderen Spazierwege, die auch ohne Wanderschuhe und – die beiden Arouca-Attraktionen ausgenommen – kostenlos zugänglich sind. Jedes Jahr wurden und werden neue Passadiços eröffnet, zunehmend im Hinterland. Aveiro ist heute regelrecht umzingelt von hölzernen Routen, die auch Biker in ihren Bann ziehen.

Nördlich von Porto führt einer der Portugiesischen Jakobswege kilometerlang auf Holzbohlen am Atlantik entlang. Auf den Passadiços das Fragas de São Simão südlich von Coimbra läuft man von einem pittoresken Schieferdorf durch Märchenwälder zu Wasserfällen. Auf den 600 Meter kurzen, sogar beleuchteten Passadiços do Carvoeiro hoch über dem türkisfarbenen Meer der Algarve geben sich gerne Jogger ein Stelldichein.
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